Hochkarätige Auszeichnung für RWTH-Radiologin

Univ.-Prof. Dr. med. Christiane Kuhl erhält Gold-Medaille der International Society of Magnetic Resonance in Medicine (ISMRM)

Aachen/Toronto, 29.06.2015 – Univ.-Prof. Dr. med.Christiane Kuhl, Direktorin der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Uniklinik RWTH Aachen, ist von der International Society of Magnetic Resonance in Medicine (ISMRM) mit der Gold Medal ausgezeichnet worden. Die Fachgesellschaft für die Weiterentwicklung und die klinische und wissenschaftliche Anwendung der Magnet-Resonanz-Verfahren (u.a. Kernspintomographie) verleiht ihre höchste Auszeichnung an herausragende Persönlichkeiten auf dem Gebiet der MR-Forschung. Die feierliche Preisübergabe erfolgte Anfang Juni im Rahmen der ISMRM-Jahrestagung in Toronto, Kanada.

Die Preisträgerin, Univ.-Prof. Dr. med. Christiane Kuhl, steht mit dieser Auszeichnung in einer Riege mit den  Nobelpreisträgern Richard R. Ernst, Sir Peter Mansfield und Paul Lauterbur. Mit Prof. Kuhl wurde nach Prof. Hedvig Hrzicak (Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York, USA) erst der zweiten weiblichen Wissenschaftlerin überhaupt diese hohe Ehre zuteil. Der Preis wurde bislang selten an Mediziner vergeben, und bislang noch nie aneinen deutschen Mediziner. „Umso mehr freue ich mich über diese besondere Würdigung, die ich auch als Würdigung der Leistungsfähigkeit und internationalen Sichtbarkeit der deutschen Hochschulmedizin verstehe“, sagt Prof. Kuhl.

Die Radiologin beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der MR-Diagnostik von Tumorerkrankungen, hier insbesondere von Brustkrebs. Erst vor Kurzem stellten Prof. Kuhl und ihr Team einen neuen Ansatz zur Früherkennung von Brustkrebs mittels MRT vor, der mit einer sehr kurzen Untersuchungszeit von nur drei Minuten auskommt – was dem
zeitlichen Aufwand für die Durchführung einer Mammographie entspricht, aber eine bis zu dreifach höhere Sicherheit im Nachweis von Brustkrebs bietet und ohne Röntgenstrahlen auskommt. Mittels dieses neuen Verfahrens konnte Brustkrebs gefunden werden, der weder in der Mammographie noch im Ultraschall vermutet oder erkannt worden war. Damit gilt das Verfahren als Meilenstein für die Brustkrebs-Früherkennung. Studien, die diesen Ansatz
aufgreifen, laufen derzeit in den USA, England, Kanada und den Niederlanden an.

Jeffrey Joseph Neil, M. D. Ph.D., Chair of Awards Committee, ISMRM , überreicht den Preis an Univ.-Prof. Dr. med. Christiane Kuhl RWTHÜber die ISMRM

Die disziplinübergreifende Fachgesellschaft setzt sich aus Grundlagenwissenschaftlern,
Ingenieuren, Physikern, Biologen und Medizinern zusammen. Aus den medizinischen
Fachrichtungen sind im wesentlichen Radiologen, Kardiologen und Neurowissenschaftler
vertreten. Die ISMRM hat über 8000 Mitglieder in 59 Ländern weltweit. Ihre Jahrestagung ist
für alle im Bereich der Magnet-Resonanz-Verfahren wissenschaftlich Tätigen eine
Pflichtveranstaltung.

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Medizin und Pflege, Lehre sowie Forschung auf internationalem Niveau. Mit 34 Fachkliniken,
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