Radiologie der Charité koordiniert EU-Studie zur Effektivität der Herz-CT

Herz-CT oder Katheter?

An der Radiologie der Berliner Charité fällt heute der Startschuss zum Forschungsprojekt DISCHARGE. Bei der großangelegten fünfjährigen Studie soll untersucht werden, wann und für wen eine Herz-CT Vorteile gegenüber der Katheteruntersuchung bringt.


Die Studienpartner aus 20 Ländern treffen sich zum Kick-Off der DISCHARGE Studie am 12.02.2014 in der Charité
Wissenschaftler aus 28 Forschungseinrichtungen in 20 Europäischen Ländern treffen sich am 12. Februar erstmals in Berlin, um ihre Arbeit an dem Verbundprojekt DISCHARGE aufzunehmen. Sie werden überprüfen, für welche Patienten mit Herzbeschwerden eine Herz-Computertomographie der Herzkatheteruntersuchung überlegen ist. Das Projekt DISCHARGE wird von der Charité – Universitätsmedizin Berlin koordiniert. Es hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird mit sechs Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert.

In Europa werden jährlich etwa 3,5 Millionen Herzkatheter durchgeführt. 50 bis 60 Prozent dieser minimalinvasiven Untersuchungen führen jedoch zu keiner weiteren Behandlung und könnten daher durch schonendere, nicht-invasive Diagnoseverfahren wie die CT ersetzt werden. Prof. Dr. Marc Dewey aus dem Institut für Radiologie der Charité wird als Projektkoordinator gemeinsam mit den Studienpartnern untersuchen, ob die Herz-CT zuverlässig ist, um eine koronare Herzerkrankung zu diagnostizieren beziehungsweise auszuschließen. Dies hätte zwei Vorteile für die Patienten: Sie wären aufgrund des nicht-invasiven Vorgehens einem geringeren Risiko ausgesetzt, und die Untersuchung wäre weniger aufwendig und ließe sich ambulant durchführen. „Aufgrund der Größe unseres DISCHARGE-Forschungsverbundes erwarten wir belastbare Ergebnisse, die einen direkten Einfluss auf die medizinische Praxis der Herzdiagnostik haben werden. Wir hoffen sehr, dass wir so zur Verbesserung der Versorgung von Herzpatienten beitragen“, kommentiert Professor Dewey den Start des Projekts.

Europaweit sollen mehr als 3.500 Patienten in die Studie einbezogen werden, von denen nach dem Zufallsprinzip eine Gruppe per Herzkatheter, die andere Gruppe per Herz-CT untersucht wird. Patientinnen und Patienten, die an der Studie teilnehmen möchten müssen Schmerzen im Brustkorb haben und für eine Herzkatheter-Untersuchung vorgesehen sein. Bei Interesse können Sie sich beim Institut für Radiologie unter der Telefonnummer +49 30 450 627 264 melden.

Weiterlesen:

Erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile der Herz-Katheter- und Herz-CT-Untersuchungen im Beitrag „Das Herz im Visier“, erschienen im DRG-Patientenmagazin Nr. 2 / November 2013. © DRG
Das-Herz-im-Visier-DRG-Patientenmagazin-Nov-2013.pdf LADEN

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veröffentlicht am Mittwoch, 12. Februar 2014