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Schnelle Diagnose in kritischen Situationen: Wie die Radiologie Frühgeborenen hilft

Berlin, Dresden, 16. November 2021. Sie wiegen manchmal nur 300 Gramm und leiden an ganz eigenen Krankheiten: Frühgeborene starten mit vielen Risiken ins Leben. Eine besondere Herausforderung für Eltern und Ärzt:innen. Spezialisierte Kinderradiolog:innen helfen, Erkrankungen schnell zu erkennen und den Weg für die richtige Behandlung zu ebnen. Anlässlich des Weltfrühgeborenentags am 17. November berichtet die Kinderradiologin Dr. Stephanie Spieth vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden, worauf es in der Kinderradiologie ankommt. Zum ausführlichen Interview gelangen Sie hier.

Dr. Stephanie SpiethDr. Stephanie SpiethUniversitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Die Organe von Kindern, die zu früh geboren werden, sind noch unreif und dadurch besonders anfällig für Erkrankungen. Die Kinderradiologie kann helfen, bestimmte Krankheitsbilder eindeutig zu erkennen und somit Folgeschäden durch eine schnell anschließende Behandlung zu vermeiden. Dabei gilt: „Eine besonders strenge Indikationsstellung ist für uns sehr wichtig, das bedeutet, es muss eine kritische Situation vorliegen, die einer weiteren Abklärung bedarf. Denn jede Untersuchung bedeutet Stress für das Frühgeborene und stellt ein gewisses Risiko dar.“, erläutert Dr. Spieth.

Ultraschall-Untersuchung im Inkubator. Ultraschall-Untersuchung im Inkubator. Krüger, Mentzel / Universitätsklinikum JenaFür die Untersuchungen, egal ob sie per Röntgen, Ultraschall oder im Magnetresonanztomografen (MRT) erfolgen, ist laut Dr. Spieth besonderes Fachwissen nötig: „Technisch steht hier bei der Röntgenuntersuchung vor allem der Strahlenschutz im Vordergrund, bei der MRT-Untersuchung ist die geringe Patientengröße eine Herausforderung. So ist ein Frühgeborenes der 24. Schwangerschaftswoche nur etwa 30 cm lang. Zudem haben wir es bei den Frühgeborenen nicht nur mit anderen anatomischen bzw. physiologischen Verhältnissen, sondern auch mit Frühchen-spezifischen Krankheitsbildern zu tun.“ Hier kommen Kinderradiolog:innen ins Spiel, die dank ihrer fachärztlichen Weiterbildung besonders für die Untersuchung der kleinen Patient:innen ausgebildet sind.

Ein ausführliches Interview mit der Kinderradiologin Dr. Stephanie Spieth lesen Sie hier.

Was ist Kinderradiologie?
Die Kinder- und Jugendradiologie (offizielle Bezeichnung durch die Bundesärztekammer seit 2019) beschäftigt sich mit der speziellen Bildgebung beim Neugeborenen, Säugling, Kleinkind, Schulkind und Jugendlichen.
Kinderradiolog:innen sind Radiolog:innen, die in einer (in Deutschland aktuell zweijährigen) fachärztlichen Schwerpunktweiterbildung speziell in der Kinderradiologie geschult sind. Sie legen großen Wert darauf, die Untersuchungen von Kindern schonend und mit geringstmöglicher Strahlendosis durchzuführen. Bevorzugte Methoden kinderradiologischer Bildgebung sind daher die ohne Röntgenstrahlen arbeitenden Verfahren wie die Sonographie (Ultraschalluntersuchung) und die Magnetresonanztomographie (MRT).
Die GPR als wissenschaftliche Vereinigung der deutschsprachigen Kinderradiologen (Deutschland, Österreich und Schweiz) wurde 1963 gegründet. Aktuell zählt sie über 380 Mitglieder. Im Fokus steht die wissenschaftliche Vernetzung, die Nachwuchsförderung, die Vertretung des Fachs im Wissenschaftsbetrieb und in der Berufspolitik.

veröffentlicht am Dienstag, 16. November 2021