Der Mensch im Blick

Querschnittsdisziplin und spezialisierte Medizin

In einem Bild, das oft aus mehr als 250 verschiedenen Grautönen besteht, identifizieren Radiologinnen und Radiologen mit ihrem über Jahre geschulten Blick selbst kleinste Abweichungen, die ihnen anzeigen, ob es sich um krankhafte Veränderungen handelt oder nicht. Bei den modernen Schnittbildverfahren wie CT und MRT befunden sie nicht nur ein einzelnes Bild, sondern häufig eine Folge von mehreren hundert Aufnahmen einer Körperregion. Um ein Bild gesamthaft und im Detail interpretieren zu können, müssen Radiologen immer das gesamte medizinische Spektrum im Blick haben und sich zugleich in Spezialbereichen kontinuierlich fortbilden. Radiologie ist deshalb Querschnittsdisziplin und spezialisierte Medizin zugleich. Und da kein Gesundheitszustand eines Menschen dem anderer völlig gleicht, entscheidet der Radiologe bzw. die Radiologin immer wieder aufs Neue, ob und mit welcher Methode oder Modalität er bzw. sie eine Auffälligkeit durch radiologische Verfahren optimal diagnostizieren kann - und das bei gleichzeitig geringstmöglicher Strahlendosis.

In der Interventionellen Radiologie werden Radiologen von Diagnostikern zu (minimalinvasiven) Therapeuten. Das bedeutet: Mit feinsten Instrumenten therapieren sie Erkrankungen der Lunge, der Leber, den Nieren, im Skelettsystem, in der Gebärmutter oder im Gefäßsystem des ganzen Körpers. Die Interventionelle Radiologie ist damit ein therapeutisches und multimodales Querschnittsfach innerhalb der Querschnittsdisziplin Radiologie.