Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
Florian Schneider
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Jena. Wegen der Strahlenbelastung ist die Verwendung von Röntgenstrahlen nur für medizinische Zwecke und ausnahmsweise bei Gerichtsfällen erlaubt. Die „International Atomic Energy Agency“ regelt die Nutzung und den möglichen Missbrauch von Röntgenstrahlen. Doch die X-Strahlen kommen häufig zum Einsatz, nicht zuletzt auch im forensischen Bereich. Denn bei Kriminellen oder Einwanderern ist es manchmal unklar wie alt sie sind. Um das biologische Alter zu bestimmen, wird häufig die Methode der Knochenalterbestimmung mittels Röntgenuntersuchung der linken Hand genutzt. Aber müssen es immer Röntgenstrahlen sein? Das fragte ein Forscherteam an der Universitätsklinik für Radiologie Graz in Zusammenarbeit mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Klinisch-Forensische Bildgebung –und startete eine Studie.
In früheren Untersuchungen wurde gezeigt, dass Skelettwachstum und Knochenreifung gut mit der Magnetresonanztomographie (MRT) dokumentiert werden können. Somit könnte die MRT als strahlenfreie Methode eine Alternative zur herkömmlichen Knochenalterbestimmung sein. „ „Wir wollten mit der Studie herausfinden, ob die MRT-Knochenalterbestimmung der linken Hand die gleichen Ergebnisse liefert wie die Röntgenuntersuchung“, sagt der Studienleiter, Kinderradiologe Dr. med. univ. Robert Marterer von der Universitätsklinik Graz.
18 Kinder zwischen fünf und 18 Jahren wurden in die Studie einbezogen, die beide Untersuchungsmöglichkeiten – Röntgen und MRT – miteinander vergleicht. Sowohl die Röntgenuntersuchung als auch die MR-Untersuchung der linken Hand wurden am gleichen Tag durchgeführt. Resultat: Beide Untersuchungen lieferten die gleichen brauchbaren Ergebnisse. Die neue Erkenntnis in der Kinderradiologie: Die MRT stellt eine nicht-invasive, strahlenfreie und zuverlässige Methode zur Knochenaltersbestimmung in nicht-medizinischen Fragestellungen dar.
Die aktuelle Studie wird bei der 50. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR) e. V. vom 26. bis 28. September am Universitätsklinikum Jena vorgestellt, bei der 250 Experten aus den Bereichen Radiologie, Pädiatrie, Neuroradiologie, Nuklearmedizin und Kardiologie aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren.
Weitere Informationen gibt es unter der Kongress-Homepage www.gpr-jahrestagung.de.