INTERVIEW
Neues Angebot auf conrad: Knifflige Fälle, die hängen bleiben
Eine Fallsammlung mit 13 einprägsamen Fällen aus dem Berufsleben von Professor Heinz-Jakob Langen ist ab sofort auf der interaktiven Lernplattform conrad der Deutschen Röntgengesellschaft verfügbar. Bemerkenswerterweise hat Langen diese didaktisch wertvolle Sammlung noch vor seinem Eintritt in den Ruhestand erstellt – als Vermächtnis für Ausbildung und Fortbildung in der Radiologie.
Herr Professor Langen, Sie haben kürzlichProf. Dr. med. Heinz-Jacob Langen privat eine Fallsammlung mit dem Titel „Knifflige Fälle Thorax und Abdomen-CT“ veröffentlicht. Was hat Sie dazu bewogen – und worum geht es inhaltlich?
Professor Langen: Vor meinem Ruhestand war es mir ein Anliegen, das Wissen und die Erfahrung aus meinem Berufsleben auf eine prägnante und anschauliche Weise weiterzugeben. In der Sammlung finden sich 13 Fälle, die mir während meiner Laufbahn besonders in Erinnerung geblieben sind – sei es wegen ihrer diagnostischen Herausforderung, ihrer klinischen Relevanz oder schlicht, weil sie so nicht alle Tage vorkommen. Viele dieser Fälle habe ich in Lehrveranstaltungen gezeigt oder in der Vorbereitung auf Facharztprüfungen eingesetzt. Jetzt habe ich sie didaktisch aufgearbeitet und zu einer kompakten Sammlung zusammengestellt.
An wen richtet sich diese Fallsammlung?
Gedacht ist sie in erster Linie für Radiolog:innen in Weiterbildung – also für alle, die sich auf die Facharztprüfung vorbereiten oder klinisch fit bleiben möchten. Aber auch für erfahrene Kolleg:innen bietet sie sicher interessante Impulse. Es ist letztlich ein Werkzeug, um sich diagnostisch weiterzuentwickeln – sei es zur Prüfungsvorbereitung oder als strukturierte Fortbildung.
Wie haben Sie die 13 Fälle ausgewählt? Stand die Komplexität im Vordergrund – oder eher das Besondere, vielleicht sogar das Kuriose?
Eine Mischung. Es ging mir weder darum, nur besonders schwierige noch nur besonders kuriose Fälle zu zeigen. Vielmehr wollte ich eine Bandbreite abbilden – Fälle, die auf unterschiedliche Weise herausfordernd sind. Dabei habe ich nicht streng nach Modalität getrennt. Im Gegenteil: Die Sammlung spiegelt die Vielschichtigkeit des klinischen Alltags wider, gerade im Bereich von Thorax und Abdomen. Das war auch eine gewisse Herausforderung in der Zusammenstellung, denn nicht immer ist die anatomische Abgrenzung eindeutig – aber genau das macht ja auch den diagnostischen Reiz aus.
Gibt es in der Sammlung einen Fall, der Sie besonders geprägt hat?
Insbesondere ist mir ein Fall in Erinnerung geblieben, bei dem ein Patient mit der Verdachtsdiagnose einer Lungenmetastasierung überwiesen wurde. Eine maligne Erkrankung konnte jedoch ausgeschlossen werden. Dies sind die glücklichsten Momente im Leben eines Radiologen, wenn man einem Patienten eine so gute Nachricht mitteilen kann. Aber auch an schwierige Fälle, wie an den mit einer miliaren Lungenverschattung, bei der wir lange interdisziplinär geknobelt haben und die intensive Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen, denke ich immer wieder zurück.
Herr Professor Langen, haben Sie vielen Dank für das Gespräch und Ihr Engagement. Ihnen alles Gute.