Deutschsprachige RadLex-Version veröffentlicht

Fast zwei Jahre dauerten die Vorbereitung und Umsetzung der RadLex-Übersetzung ins Deutsche. Experten aus den DRG-Arbeitsgemeinschaften und assoziierten Gesellschaften kümmerten sich um die umfangreiche und aufwändige Übersetzung, Überprüfung und Ergänzung der radiologischen Ontologie. Nun wurde die deutsche Fassung offiziell von der RSNA veröffentlicht.

Prof. Dr. Thomas HackländerProf. Dr. Thomas HackländerDie RadLex-Version 3.15 enthält ab sofort 45.000 übersetzte Begriffe und zusätzlich 2.200 originär deutsche Synonyme. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses beispielhafte Projekt umsetzen konnten. Dank der Unterstützung durch die Experten können wir nun unsere Befundungsinitiative und die Analyse mittels KI-gestützter Systeme weiter vorantreiben“, erläutert Prof. Dr. Thomas Hackländer, Vorsitzender der AG Informationstechnologie in der DRG. Auch zukünftig wird sich die DRG um die Aktualisierung und Ergänzung der deutschen RadLex-Veröffentlichungen kümmern.

„Wir sind sehr froh, dass wir mit unseren DRG-Ansprechpartnern an diesem RadLex-Übersetzungsprojekt zusammenarbeiten konnten. Wir versprechen uns davon eine noch leichtere internationale Zusammenarbeit in den Bereichen strukturierte Befundung und Interoperabilität“, sagt Dr. Kenneth C. Wang, Vorsitzender der RadLex-Lenkungsgruppe der RSNA.

2016 schlossen sich RSNA und DRG zusammen, um eine deutsche Übersetzung der RadLex-Ontologie auf den Weg zu bringen. Dieses System wurde entwickelt, um Befundberichte kodieren zu können. Um das Kodiersystem auch in Deutschland anwenden zu können, war eine umfangreiche Übersetzung notwendig. Die aufwändige Arbeit übernahmen 40 Experten aus 14 Arbeitsgemeinschaften der DRG sowie den assoziierten Fachgesellschaften DeGIR und DGNR. Die RadLex-Übersetzung kann nun kostenfrei in allen Anwendungen genutzt werden.
Innerhalb der DRG ist das RadLex-Projekt in eine Befundungsinitiative integriert. Hierbei geht es unter anderem um die Entwicklung von strukturierten Befundvorlagen – und darum, durch die zusätzliche Kodierung der Inhalte mit Begriffen aus dem RadLex die computergestützte Auswertung der Inhalte zu erleichtern.

veröffentlicht am Freitag, 4. Mai 2018