Erfolgreiche Forschungsförderung dank Nachwuchsakademien

Ausgewiesenes Ziel von Nachwuchsakademien ist es, den Forschungsnachwuchs zur Durchführung eigenständiger Projekte zu befähigen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern. Sehr erfolgreich in diesem Bereich ist die Exzellenzakademie Medizintechnik der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Auch das Programm „Forscher für die Zukunft“ der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) ist ein hervorragendes Angebot für forschungsinteressierte junge Radiologinnen und Radiologen, um sich zu vernetzen und eigene Projekte auf den Weg zu bringen.


Die Ergebnisse sprechen für sich: 2006 ist die erste Exzellenzakademie Medizintechnik (EAMT) der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Titel „Multimodale biologische Bildgebung in der Medizin“ gestartet. Von den insgesamt 20 Teilnehmern wurden 18 Projektanträge zur Bewilligung von Forschungsgeldern eingereicht – 9 davon waren erfolgreich. „Das ist eine sehr gute Quote“, erläutert Dr. Christian Renner, Programmdirektor der Gruppe Lebenswissenschaften 1 mit Schwerpunkt Medizintechnik bei der DFG, „wenn man bedenkt, dass durchschnittlich etwa 30% aller bei der DFG eingehenden Anträge bewilligt werden.“ Und bei den 9 Projektanträgen ist es nicht geblieben: In den Folgejahren haben die Teilnehmer insgesamt sechs weitere reguläre DFG-Projekte und insgesamt über eine Million Euro DFG-Förderung eingeworben – zusätzlich zu den geförderten EAMT-Projekten. Einer der Teilnehmer ist inzwischen Teilprojektleiter in einem Sonderforschungsbereich.

In den zwei Phasen der Exzellenzakademie besuchten die Teilnehmer 1. eine einwöchige Veranstaltung mit Vorträgen, Praktika und Laborbesuchen um anschließend 2. in einen Wettbewerb um die erste eigene Antragseinwerbung zu treten. Das Konzept ging auf: „Heute bietet die DFG das Förderinstrument der Nachwuchsakademie für alle Bereiche an. Es ist im Bereich Klinische Studien, Versorgungsforschung, aber auch Erziehungswissenschaften, Pflanzenwissenschaften und Materialwissenschaften schon in Anspruch genommen worden. Geboren ist die Idee aber im Bereich der Medizintechnik, die mit ihrer Exzellenzakademie 2006 den Anfang machte“, berichtet Renner. Denn: „Die Medizintechnik lebt vom interdisziplinären Austausch und erfordert in besonderem Maße die fächerübergreifende Zusammenarbeit. Dafür wurde die Exzellenzakademie geschaffen: Sie verhilft den Teilnehmern dazu, persönliche Kontakte zu herausragenden Forschern aufzubauen und sich untereinander zu vernetzen. Die intensive Begleitung und Beratung der Teilnehmer befähigt sie, eigene Forschungsprojekte vorzubereiten und erfolgreiche Drittmittelanträge zu stellen.“

Die Deutsche Röntgengesellschaft hat seit 2010 mit Forscher für die Zukunft (FFZ) ein ähnlich gestricktes eigenes Förderprogramm – Benefits für die Teilnehmer sind exzellente Workshops, persönlicher Kontakt zu den hochkarätigen Experten des Fachs und das Networking untereinander. Der nächste FFZ-Programmdurchgang ist für Herbst 2014 / Anfang 2015 mit einem besonderen Schwerpunkt im Bereich der Klinischen Forschung in der Radiologie geplant. Teilnehmen kann pro Universitätsradiologie jeweils ein Assistenzarzt / eine Assistenzärztin, der/die über ein ausgeprägtes Forschungsinteresse verfügt und von seinem/ihrem Lehrstuhl nominiert wird. Am Ende soll ein eigenes Forschungsprojekt und ein Antrag zur Bewilligung von Drittmitteln stehen.

Konzept, Benefits und Ziele der beiden Programme sind sehr ähnlich, doch natürlich schließt das eine das andere nicht aus: „FFZ ist ein hochwertiges Angebot, das jede Universitätsradiologie für ihre Kandidaten in Anspruch nehmen sollte. Aber auch die DFG bietet mit ihrer Nachwuchsakademie ein Instrument an, das gerade für die Strahlenfächer hervorragend geeignet ist“, so Dr. Stefan Lohwasser, Geschäftsführer der Deutschen Röntgengesellschaft. „Nachwuchsprojekte in der interdisziplinären Zusammenarbeit zum Beispiel von Nuklearmedizin, Medizinphysik und Radiologie können sehr von den Fördermöglichkeiten der DFG-Nachwuchsakademie profitieren!“

Die Durchführung einer DFG-Nachwuchsakademie kann von ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Fachdisziplinen an deutschen Forschungseinrichtungen bei der DFG beantragt werden. Alle Informationen hierzu und die entsprechenden Antragsformulare finden Sie hier:
http://www.dfg.de/foerderung/programme/einzelfoerderung/nachwuchsakademie/kompakt/index.html

Ansprechpartner bei der DFG ist Dr. Christian Renner.

veröffentlicht am Montag, 17. März 2014