Technik und Versorgung

Magnetresonanztomografie (MRT) - voll im Bilde

Für ihre Funktionsweise greift die MRT auf eine wichtige Eigenschaft des menschlichen Körpers zurück – er besteht zu über 60 Prozent aus Wasser. Wasserstoff ist damit sein vorherrschendes Element. Die Kerne von Wasserstoffatomen bzw. die darin enthaltenen positiv geladenen Protonen haben einen Eigendrehimpuls, d. h. sie drehen sich ständig um ihre eigene Achse – wie ein Kreisel. Durch diese Drehung – den sogenannten Kernspin–erzeugen sie ein eigenes schwaches Magnetfeld. Die MRT macht sich diesen Spin zu nutze. In der Röhre des MRT-Geräts, das äußerlich einem Computertomografen gleicht, sorgt ein sehr starkes Magnetfeld dafür, dass sich alle Protonen in Reih und Glied entlang dieses Magnetfeldes ausrichten. Durch einen kurzen elektromagnetischen Impuls wird dann diese Ordnung gestört, die Proton-Kreisel kippen aus der Hauptachse des Magnetfeldes heraus. Sobald der Störimpuls aufhört, ordnen sich die Protonen erneut wie Kompassnadeln zum Magnetfeld des Tomografen an. Je nach Art des Gewebes dauert diese Neuordnung–„Relaxation“ genannt – unterschiedlich lang. Dabei geben die Protonen etwas Energie ab. Aus dieser Energieabgabe errechnet der Computer präzise Bilder. Je nach Anteil der Wasserstoffatome und der Interaktion mit dem angrenzenden Gewebe erscheinen die Körpergewebe dann, abhängig von der MR-Aufnahmetechnik, eher hell oder dunkel.

Diagnostische Untersuchungen 2015: MRT (pro 1.000 Einwohner)
[Quelle: OECD Health Statistics 2018]

Deutschland

136,2

Frankreich

104,9

USA

117,7

MRT-Bilder sind besonders für die Darstellung von Weichteilen und des Gehirns geeignet, aber auch von Gelenken, etwa nach Sportverletzungen. Größe und Lage von Tumoren und Metastasen lassen sich durch sie ebenfalls exzellent einschätzen. Das Verfahren kommt ohne die Belastung durch Röntgenstrahlung aus und ist bei Beachtung bestimmter Voraussetzungen nach heutigem Wissensstand nebenwirkungsfrei.

Auf einen Blick

Einsatzmöglichkeiten Vorteile Nachteile
  • Gehirn
  • Herz
  • Blutgefäße
  • Bauchorgane
  • Gelenke und Weichteile
  • weibliche Brust (Mamma)
  • Wirbelsäule
  • ideal für die Untersuchung von Weichteilen (z. B. dem Gehirn)
  • größtes Diagnosespektrum aller radiologischen Verfahren
  • sehr standardisiert – Ergebnisse sind reproduzierbar
  • Funktion kann sichtbar gemacht werden
  • erfordert hohe Investitionen
  • längere Untersuchungsdauer als im CT
  • bei elektronischen Implantaten (z.B. Herzschrittmacher) ggf. nicht durchführbar

Beispiel MRT

MRT des Schädels mit und ohne intravenöses Kontrastmittel. Links oben: Transversale T2 Darstellung des Schädels mit einer Raumforderung (Pfeile) an der Schädelbasis auf der linken Seite. Links unten: Coronare T2 Darstellung des Befundes. Rechts oben: Nach Kontrastmittelgabe zeigt die Raumforderung eine deutliche Kontrastmittelaufnahme (Pfeile) und ist hyperintens in der T1-Sequenz. Rechts unten: Coronare T1-Sequenz nach Kontrastmittelgabe. Die Raumforderung führt zu einer Verdrängung der benachbarten Strukturen und entspricht einem Meningeom.

Ratgeber: keine Angst im MRT

Eng ist es in der so genannten Röhre, und laut. Das jagt vielen Patientinnen und Patienten Angst ein - doch mit ein bisschen Vorbereitung können Sie der Untersuchung im MRT ganz entspannt entgegensehen.

Hier finden Sie Tipps gegen die Angst in der Röhre!