MTRA-Zertifizierung

Gelungener Auftakt der MTRA-Zertifizierung „Fachkraft für kardiovaskuläre Bildgebung“

In Zusammenarbeit mit der DRG hat die VMTB ein Curriculum für MTRA entwickelt, die in der Kardio-Bildgebung beschäftigt sind. In zwei aufeinanderfolgenden Veranstaltungen mit insgesamt drei Modulen werden am Universitätsklinikum Mannheim erstmalig theoretische und praktische Grundlagen für die Kardio-Bildgebung in der Computertomographie und der Magnetresonanztomographie vermittelt. Beim erfolgreichen Abschluss aller Module erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das VMTB-DRG-Zertifikat „Fachkraft für kardiovaskuläre Bildgebung“. Katrin Koziel, Leitende MTRA am Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsklinikum Mannheim GmbH, blickt im Interview auf die erste Veranstaltung zurück.

Katrin Koziel, Leitende MTRA am Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsklinikum Mannheim GmbH Frau Koziel, vom 16. bis 18. November 2017 fand am Universitätsklinikum Mannheim der erste zertifizierte Kurs für MTRA „Fachkraft für kardiovaskuläre Bildgebung“ statt. Wie zufrieden sind Sie rückblickend mit dem Ablauf der Veranstaltung?

Die Veranstaltung verlief aus unserer Sicht sehr ruhig und ohne Schwierigkeiten. Da wir mit der kleinen Gruppe von acht Teilnehmern sehr gut interagieren konnten, war der von uns gewünschte Austausch von eigenen Erfahrungen bzw. Problemen und Lösungen bei der kardiovaskulären Bildgebung sehr einfach und das Kursformat wurde gut angenommen.

Wer konnte an der Veranstaltung teilnehmen bzw. mussten für eine Teilnahme bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein?

Der Kurs richtet sich an MTRA, die schon Erfahrungen mit der kardiovaskulären Bildgebung haben, sowohl in der Computertomographie, als auch der Magnetresonanztomographie. Darüber hinaus sind im Curriculum der Zertifizierung als Fachkraft für kardiovaskuläre Bildgebung eine Reihe weiterer Vorgaben genannt. Hierzu zählen beispielsweise die vorherige Teilnahme an einer Strahlenschutz- und MRT-Sicherheitsunterweisung oder auch der Nachweis spezifischer Erfahrungen an einem CT- und einem MRT-Arbeitsplatz. Die Ausrichter des Kurses stehen momentan jedoch noch vor der Herausforderung, dass sie diese Informationen und Nachweise von den angemeldeten MTRA nicht überprüfen können. Der Vorstand der VMTB arbeitet allerdings mit Hochdruck daran, hierfür eine Lösung zu finden. In unserem Kurs war deshalb auch eine Kollegin, die keine Erfahrung mit der kardiovaskulären Bildgebung hatte, aber sowohl am CT als auch dem MRT gearbeitet hat. Sie fühlt sich nach unserem Kurs auf die Aufgaben in der Herzbildgebung gut vorbereitet. Auch die Prüfung hat sie ohne Probleme geschafft.

Welche Prüfungen sind für das Zertifikat vorgesehen und über welchen Zeitraum behält es seine Gültigkeit?

Nach jedem Modul muss eine Prüfung abgelegt werden. Den Titel „Fachkraft für kardiovaskuläre Bildgebung“ erhält man nur nach erfolgreichem Abschluss aller drei Module. Danach müssen innerhalb von fünf Jahren Fortbildungen im Bereich der kardialen Bildgebung mit insgesamt mindestens 50 CME-Punkten nachgewiesen werden. Dies kann z. B. über die Teilnahme an kardialen Vorträgen auf Kongressen, aber auch über Fachliteratur und über Fortbildungen der Akademie Online der DRG erfolgen. Nach fünf Jahren gibt es dann bei der DRG einen Aktualisierungskurs mit Nachweis der CME-Punkte.

Welche Themen standen im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung im Mittelpunkt und welchen Raum nahmen dabei praktische Übungen ein?

Wir haben die Module I und II bearbeitet, also die Grundlagen der kardiovaskulären Bildgebung wie z. B. Anatomie/Physiologie, Hygiene, rechtliche Voraussetzungen sowie die Darstellung in der Computertomographie. Hierzu gehören u.a. Gerätekunde, Strahlenschutz, Kontrastmittel, mögliche Protokolle und die Nachverarbeitung. Insgesamt umfassen die beiden Module elf theoretische Teilgebiete. Da wir uns einig waren, dass es für die MTRA wichtig ist, auch einmal die Sichtweise der Zuweiser kennen zu lernen und deren Ansprüche und Wünsche an die Untersuchung zu verstehen, haben wir aus unserer Klinik Kollegen der Kardiologie als Referenten und Diskussionsteilnehmer eingeladen. Sie haben während der drei Tage mit uns und den Teilnehmern zusammengearbeitet, um die Wichtigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit bei der Bildgebung mit zu vermitteln. Praktische Übungen gab es zu den Themen Untersuchungsdurchführung, Untersuchungsoptimierung und Nachverarbeitung. Hier hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, Probleme zu besprechen und an konkreten Fallbeispielen Lösungen zu erarbeiten. Da wir am Institut allerdings nur Geräte von einem Hersteller haben, konnten wir für Geräte anderer Hersteller Lösungsmöglichkeiten nur theoretisch durchsprechen. Der praktische Anteil wird in Modul III sicherlich noch höher sein, da wir Probanden im MRT untersuchen können und damit mehr Spielraum haben.

Die Zertifizierung ist ja modular aufgebaut. Wie geht es weiter, ist schon eine Folgeveranstaltung geplant?

Modul III in dieser Veranstaltungsreihe findet im Januar 2018 ebenfalls bei uns im Institut statt. Voraussetzung für eine Teilnahme ist der erfolgreiche Abschluss von Modul I und II. Insofern können wir keine weiteren Teilnehmer annehmen. Wir werden aber sicherlich wieder einen Zertifizierungskurs anbieten. Hierfür müssten aber noch zusammen mit der VMTB und der DRG – wie bereits erwähnt – die konkreten Teilnahmevoraussetzungen bzw. deren Nachweis geklärt werden. Gespräche hierzu sind fest eingeplant und dann steht der weiteren Vorbereitung nichts mehr im Wege. Wir freuen uns auf jeden Fall über diese Möglichkeit, uns gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland weiterentwickeln und verbessen zu können.

veröffentlicht am Mittwoch, 13. Dezember 2017