INTERVIEW

Neue Impulse für die Niederlassung

Das Forum Niedergelassene Radiologen in der DRG (FuNRad) ist eine neue Plattform für KollegInnen aus der Niederlassung, die den Ideen- und Erfahrungsaustausch intensivieren will und von der DRG in enger Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Deutschen Radiologen (BDR) geführt wird. Prof. Dr. Stephan Miller, Gründungsmitglied und Vorsitzender des Vorstands, berichtet von den Anfängen und über die Planungen für die Zukunft.

Auf dem 98. Deutschen Röntgenkongress 2017 wurde das Forum Niedergelassener Radiologen in der DRG (FuNRad) gegründet. Was genau verbirgt sich dahinter und welche Ziele möchten Sie mit FuNRad erreichen?


Prof. Dr. Stephan Miller DRGDas Forum Niedergelassener Radiologen in der DRG ist eine Plattform für den Erfahrungsaustausch interessierter Kolleginnen und Kollegen, die in der Niederlassung tätig sind. FuNRad bietet die Möglichkeit, Ideen zu Themen aus dem Bereich der klinischen Radiologie sowie wissenschaftliche und wirtschaftliche Fragen in der ambulanten Versorgung anzusprechen und inhaltlich zu bearbeiten. Das Forum setzt sich dabei auch für eine bessere Vernetzung niedergelassener und in der Klinik tätiger RadiologInnen ein.

Wie profitieren niedergelassene Radiologen und Radiologinnen von einer FuNRad-Mitgliedschaft?


FuNRad soll als Anlaufstelle für Radiologen dienen, die in der Niederlassung tätig sind. Hier können sie ihre Anliegen, Ideen und Vorschläge in die DRG einbringen. Dies können z. B. Anregungen für Studien und Fortbildungen sein. FuNRad soll sich zu einem Portal entwickeln, das aus diesem Blickwinkel relevante Daten und Informationen für die Tätigkeit in der Niederlassung bereithält.

Das Forum ist bereits seit einigen Monaten aktiv. Aus der ersten Erfahrung: Welche Themen bewegen die niedergelassenen Radiologen in Deutschland?


Es werden Themen zu Fragen in der Fortbildung, Praxisorganisation und allgemeinem Erfahrungsaustausch in der Niederlassung an uns herangetragen. Nicht zuletzt natürlich auch Fragen zu rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekten. Hier zahlt sich die gute Kooperation mit dem BDR aus, denn solche Kernthemen können wir zuständigkeitshalber direkt an den Berufsverband weiterleiten.

Gibt es schon erste konkretere Ergebnisse aus der bisherigen Zusammenarbeit, etwa Anregungen für Studien oder Fortbildungen?


Da sind wir bereits sehr aktiv. Auf dem nächsten Röntgenkongress 2018 werden wir eine Sitzung mit Blick auf organisatorische und wissenschaftliche Fragestellungen in der Niederlassung gestalten. Eine weitere Sitzung rückt unter dem Motto „Fit für die Praxis“ radiologische Diagnosen in den Mittelpunkt, die vor allem im niedergelassenen Bereich eine Rolle spielen und die man in der Krankenhausradiologie nicht sieht. Ein wichtiger Beitrag also für das diagnostische Spektrum insbesondere jüngerer Fachärzte. Zusammen mit den Arbeitsgemeinschaften in der DRG befassen wir uns zudem mit dem Thema structured reporting. Bis zum Röntgenkongress werden wir dazu ein Benchmarking Projekt starten, das auf organisatorische und fachliche Aspekte in der Niederlassung zielt. Eine Studie mit Blick auf outcome und change of management nach ambulanter radiologischer Diagnostik ist in der Planung.

Apropos: Wie viele Mitglieder hat das FuNRad mittlerweile?


Hier gibt es noch viel Potenzial. Wir haben nach der Gründungsphase auf dem letzten Röntgenkongress bisher 32 Mitglieder und hoffen, dass es bald mehr werden. Je mehr Kolleginnen und Kollegen teilnehmen und Anregungen beisteuern, desto erfolgreicher wird sich FuNRad etablieren können.

Welche Aktivitäten stehen als nächstes auf der Agenda?


Wir möchten bis zum nächsten Röntgenkongress die oben genannten Projekte auf den Weg gebracht haben. Ab Februar 2018 möchten wir außerdem ein Online-Forum starten, das dem Erfahrungsaustausch der Mitglieder und der Steuerung der einzelnen Projekte dienen soll. Die Website von FuNRad wurde bereits entsprechend vorbereitet, sodass wir bald online gehen können. Damit verbunden ist auch die Möglichkeit, Vorschläge für zukünftige Fortbildungsthemen einzubringen. Wir möchten das diagnostische Spektrum in der niedergelassenen Radiologie z. B. auf dem Röntgenkongress besser sichtbar machen und den Teilnehmern neue Impulse für die Tätigkeit in der Niederlassung geben.

MEHR INFORMATIONEN

>> Homepage des FuNRad

veröffentlicht am Donnerstag, 16. November 2017