Wegbereiter der Magnetresonanztomografie gestorben

Der Nobelpreisträger Sir Peter Mansfield, Vorreiter in der Forschung zur Kernspinresonanz, die zur Entwicklung des Magnetresoanztomografen führte, ist am 8. Februar 2017 im Alter von 83 Jahren gestorben, teilte die University of Nottingham mit.

Mansfield wurde 1933 in London geboren und ging 1964 als Physikdozent an die britische University of Nottingham. Er forschte zusammen mit seinem Kollegen Paul Lauterbur an der Kernspinresonanz, mit dem Ziel, innere Objektstrukturen abzubilden. Das erste solche Bild entstand 1976 – es war ein menschlicher Finger. Im Jahr 1994 wurde Mansfield pensioniert und verließ die Universität.

Im Jahr 2003 erhielten Mansfield und Lauterbur gemeinsam den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für ihren Beitrag zur Entwicklung des MR. Die Auszeichnung sorgte allerdings auch für eine Auseinandersetzung, als der US-amerikanische Arzt Dr. Raymond Damadian vom Nobel-Komitee übergangen wurde, obwohl Damadian schon früh nukleare Kernspinresonanz verwendet hatte, und zwar zur gleichen Zeit wie Mansfield und Lauterbur.
Damadian unterstützte daraufhin eine umstrittene PR-Kampagne, die die Entscheidung des Nobel-Komitees kritisierte. Die Debatte brodelte noch für mehrere Jahre weiter, sogar bis ins Jahr 2014 hinein, als ein Damadian-Vertreter beim European Congress of Radiology (ECR) die Nobel-Komitee-Entscheidung wiederholt kritisierte.

Anmerkung der Redaktion: Dies ist eine Übersetzung eines englischsprachigen Artikels, der online auf der Webseite von Aunt Minnie Europe erschienen ist. Hier finden Sie den Originalartikel

(Übersetzt von DRG)

Am 9. Oktober 2006 erhielt Sir Peter Mansfield die Ehrenpromotion der Universität Leipzig.Am 9. Oktober 2006 erhielt Sir Peter Mansfield die Ehrenpromotion der Universität Leipzig.Universität Leipzig

veröffentlicht am Donnerstag, 16. Februar 2017